Infektionen und degenerative Krankheiten sind häufige Ursachen von Hornhauterkrankungen. Sie treten in jedem Alter auf. Es gibt spezifische Erkrankungen der Hornhaut wie den Keratokonus oder die Fuchs’sche Endothel-Dystrophie. Auch Unfälle mit Verbrennungen oder Verätzungen und Infektionen mit verschiedenen Keimen können zur Vernarbung oder vollständigen Zerstörung der Hornhaut und zum Sehverlust führen.
Eine typische Erkrankung jüngerer Menschen ist der Keratokonus. Dabei handelt es sich um eine erbliche Schwäche des Bindegewebes, die zur zunehmenden, kegelartigen Vorwölbung der Hornhaut führt. Im Anfangsstadium hilft eine Stabilisierung mittels Vernetzung der Stromazellen. Bei starker Ausprägung ist eine Sehkorrektur mit Linsen nicht mehr möglich und eine Hornhauttransplantation wird unumgänglich.
Auch Infektionen sind häufige Ursachen für eine Trübung und Zerstörung der Augenhornhaut. Die gefährlichsten Keime sind Herpesviren, Schimmelpilze und antibiotikaresistente Bakterien. Unfälle mit Verbrennungen, Verätzungen oder Fremdkörper-Einwirkung können die Hornhaut unrettbar beschädigen. Je stärker eine Hornhaut vernarbt ist, desto weniger Licht lässt sie durch. Gleichzeitig sinkt das Sehvermögen.
Degenerative Erscheinungen (Endothel-Dystrophie) sind typisch bei älteren Patienten. Durch den zunehmenden Abbau der Endothelschicht kommt es zu Wassereinlagerung. Die Hornhaut quillt auf und wird trübe. Feinste Wasserblasen gelangen bis unter die oberen Zellschichten, verursachen Schmerzen und erhöhen das Infektionsrisiko. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es zur Erblindung.
Kilian Ziegler
Slam Poet und Kabarettist
Patienten berichten über ihre persönliche Geschichte
Als junger Mann erlitt Roger K. eine massive Augenentzündung, verursacht durch eine Herpesvirus-Infektion. Dadurch verlor er sein Sehvermögen am linken Auge komplett. Einige Jahre später zwang ihn das plötzliche Aufreissen der völlig vernarbten Augenhornhaut zu einer notfallmässigen Hornhauttransplantation. Schon in den ersten Tagen nach der Operation spürte Herr K. eine deutliche Sehverbesserung. Heute sagt er: „Hätte ich gewusst, wie viel besser mein Sehvermögen danach wird und wieviel besser meine Lebensqualität, hätte ich eine solche Transplantation schon viel früher gewagt! Ich bin so froh, dass es Menschen gibt, die ihre Hornhaut spenden und uns Betroffenen damit Augenlicht schenken!»
Manuela R. erlitt vor 10 Jahren eine schwere Medikamentenvergiftung, welche eine gravierende Augenentzündung ausgelöst hat. Aufgrund dieser Vergiftung ist sie langsam erblindet.
Verschiedene Augenerkrankungen begleiten Heidi S. seit Jahren. Zuerst erkrankte sie am Grünen Star, einem erhöhten Augeninnendruck. Trotz mehrfacher Operationen erblindete dadurch das rechte Auge. Am linken Auge wurde später der Graue Star (Katarakt) diagnostiziert. Nach dem Einsetzen einer künstlichen Linse trübte sich die Hornhaut jedoch immer mehr und Frau S. musste sich schliesslich mit einem Sehvermögen von nur noch 5% abfinden. Damit war sie praktisch beidseitig erblindet und konnte sich nur noch mit grosser Mühe orientieren. Dank einer Hornhaut-transplantation kann Heidi S. heute wieder am Leben teilnehmen. Sie geniesst ihre wieder gewonnene Lebensqualität und ist dem Menschen äusserst dankbar, der es ihr ermöglicht hat, durch seine Hornhautspende dem Dunkel zu entrinnen.
Bereits als Kind litt Roman B. unter einer massiven Vorwölbung der Augenhornhaut und konnte dadurch fast nichts mehr sehen. Schon als junger Mann musste er operiert werden und erhielt zwei neue Augenhornhäute transplantiert. Sein linkes Auge entwickelte über die nächsten Jahre leider eine massive Hornhautverkrümmung, welche mit Sehhilfen bald nicht mehr zu korrigieren war – eine erneute Transplantation wurde unumgänglich. Mit der zweiten Spender-Hornhaut und einer leichten Brille sieht Roman B. heute wieder 100%:
«Ich bin so glücklich, dass ich meiner Arbeit als Bodenleger wieder nachgehen kann und in meiner Freizeit nicht mehr eingeschränkt bin. Ich danke meinen Augenhornhautspendern!»
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